Gastbeitrag |

USD-Bonds – mit Strategic-Beta-Strategie die Lücke zwischen Investment-Grade- und Hochzins-ETFs schließen

US-Dollar-Anleihen gewinnen immer stärker an Bedeutung für Investoren. Gründe sind der Zinsvorsprung und die hohe Liquidität im USD-Segment. Allerdings sehen sich viele Anleger einer Herausforderung gegenüber. Es besteht eine große Lücke im Rendite-Risiko-Profil zwischen Unternehmensanleihen mit hoher Bonität und Staatsanleihen aus Schwellenländern sowie Hochzins-Firmenbonds. Hier können Strategic-Beta-Ansätze sinnvoll sein.

  • Eric Wiegand
  • DWS

Für immer mehr Anleger sind US-Dollar-Anleihen ein attraktiver Portfoliobaustein. Ein wichtiges Argument könnte der Renditevorsprung sein. Der Zinsunterschied von US-Staatsanleihen (Treasuries) zu 10-jährigen Bundesanleihen bewegt sich am historischen Rekordhoch. Vor allem Marktgröße und Liquidität sprechen ebenfalls für US-Dollar-Papiere. Das globale Segment für Unternehmensanleihen zum Beispiel umfasst heute ein Gesamtvolumen von umgerechnet über acht Billionen US-Dollar. Auf US-Dollar lautende Papiere fällt dabei mit rund fünf Billionen US-Dollar der größte – und ständig wachsende – Anteil.

Anlegern in den US-Rentenmarkt steht eine breite Auswahl an Indizes mit ausreichender Marktgröße zur Verfügung. Allerdings sehen sich viele Anleger einer Herausforderung gegenüber. Auf der einen Seite sind auf USD lautende Indizes für Unternehmensanleihen mit hoher Bonität bei Anlegern beliebt. Schließlich verbinden sie die Liquidität einer großen und reifen Anlageklasse mit der Sicherheit eines Investment-Grade-Ratings und attraktiven Zinssätzen. Jedoch besteht eine große Lücke im Rendite-Risiko-Profil zu den Staatsanleihen aus Schwellenländern sowie Hochzins-Firmenbonds. Dort können deutlich höhere Renditen erzielt werden, allerdings bei einer merklich gesteigerten Risikoeinschätzung insbesondere bei Hochzins-Firmenbonds.

Welche Alternativen gibt es für Investoren, die im Segment der USD-Anleihen mit hoher Bonität bleiben wollen und nach höheren Renditen suchen? Oder jenen, die im USD investieren müssen, weil sie unter Umständen entsprechende Anlagevorschriften zu erfüllen haben? Hier können strategische Indexansätze geeignet sein, um einen Renditeaufschlag zu erreichen, ohne gleichzeitig die Risiken signifikant zu erhöhen. Beispielsweise die Corporate-Yield-Plus-Strategie aus dem Hause DWS. Durch sie erhalten Anleger Zugang zu einer höheren Kreditrisiko-Prämie, wobei das Zinsrisiko im Vergleich zu traditionellen ETFs geringer ist.

Aufgrund der Tiefe der Anlageklasse USD-Corporates ist es möglich, mit einem solchen strategischen Indexansatz Anleihen auszuwählen, die höhere Renditen bzw. Spreads aufweisen. Dabei sind zwei Komponenten zu beachten: Erstens wird der Teil des Marktes für US-Dollar-Unternehmensanleihen mit der höchsten Verzinsung abgebildet, die mit einem Investment-Grade-Rating bewertet werden. Zweitens fallen im Unterschied zu traditionellen Indizes Anleihen bei einer Yield-Plus-Strategie nicht heraus, wenn sie das Investment-Grade-Rating verlieren („Fallen Angels“). Akademische Forschungen haben gezeigt, dass ein solcher Buy-and-Hold-Ansatz dazu führen kann, deutlich höhere Renditen zu erreichen. Allerdings müssen sich Anleger bewusst sein, dass damit eine begrenzte Anzahl von Anleihen in der Strategie enthalten sind, die keine hohe Bonität besitzen.

Andererseits ist der Erfolg durchaus messbar: Eine USD-Unternehmensanleihen-Yield-Plus-Strategie führt derzeit (Stand März 2018) zu einem Renditeaufschlag von 55 Basispunkten zusätzlich zu Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Im Gegenzug muss der Investor mit höheren Schwankungen beim Spread und leicht erhöhten durchschnittlichen Geld/Brief-Spannen rechnen. Zudem zeigt die Yield-Plus-Strategie eine geringere Zinsempfindlichkeit im Gegensatz zu den meisten ETF-Basisindizes für Unternehmensanleihen guter Bonität.

Fazit: Auch im Renten-Segment sind Strategic-Beta-Ansätze mittlerweile etabliert. Eine Yield-Plus-Strategie bietet eine interessante Alternative zu traditionellen, sogenannten „core“ Benchmarkindizes für Unternehmensanleihen, zumal ihre Bewertung attraktiv und die Duration ähnlich ist. Renditesuchende Anleger können sich auf die höher verzinslichen Anleihen innerhalb traditioneller Investment-Grade-Benchmarks konzentrieren, um ihre Rendite bei begrenzten Kosten in Bezug auf Diversifikation und Duration zu steigern.

Eric Wiegand 
ist Leiter Xtrackers ETF Strategie Europa & Asien bei der DWS

Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie Finance an der Hochschule Harz und der University of Wales begann Eric Wiegand bei der Deutschen Bank im Investment Banking im Bereich db x-trackers ETFs. Als Produktmanager fokussierte er sich auf Themen wie Produktentwicklung, Produktanalyse, Investoren-Aufklärung und -Training sowie ETF-Handel und -Abwicklung. Von 2013 bis 2015 war er als Produktspezialist im Bereich Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) für passive Investmentlösungen für Deutsche Bank-Kunden verantwortlich. Seit 2015 ist Eric Wiegand Leiter ETF Strategie Europa und Asien. Er spricht regelmäßig auf öffentlichen Veranstaltungen zu den Themen rund um Passive Anlagethemen und ETFs sowie auf Investoren-Seminaren mit Fokus auf die Bedürfnisse verschiedener Anlegergruppen.


Über die DWS Group
Die DWS Group GmbH & Co. KGaA (DWS) ist einer der weltweit führenden Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von 676 Mrd. Euro (Stand: 31. März 2018). Sie blickt auf über 60 Jahre Erfahrung zurück und genießt in Deutschland und Europa einen Ruf für exzellente Leistungen. Mittlerweile vertrauen Kunden weltweit der DWS als Anbieter für integrierte Anlagelösungen. Der Vermögensverwalter wird über das gesamte Spektrum der Anlagedisziplinen hinweg als Quelle für Stabilität und Innovationen geschätzt.

Die DWS bietet Privatpersonen und Institutionen Zugang zu leistungsstarken Anlagekompetenzen in allen wichtigen Anlagekategorien sowie Lösungen, die sich an Wachstumstrends orientieren. Unsere vielfältige Expertise als Vermögensverwalter im Active-, Passive- und Alternatives-Geschäft sowie unser starker Fokus auf Umwelt-, soziale und Governance-Faktoren ergänzen einander bei der Entwicklung gezielter Lösungskonzepte für unsere Kunden. Das fundierte Know-how unserer Ökonomen, Research-Analysten und Anlageprofis werden im globalen CIO View zusammengefasst, der unserem strategischen Anlageansatz als Leitlinie dient. Die DWS möchte die Zukunft des Investierens gestalten. Dank unserer Mitarbeiter mit 35 Nationalitäten, die über 75 Sprachen sprechen und in 22 Ländern arbeiten, sind wir dabei lokal präsent und bilden gleichzeitig ein globales Team.

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