DWS: Handelskonflikt mit den USA schadet China nicht nachhaltig

FRANKFURT — Die DWS sieht China in einer starken Position im Handelsstreit mit den USA. Auf Fünfjahressicht sei zu erwarten, dass US-Unternehmen stärker auf den chinesischen Markt angewiesen sind als umgekehrt. Unter dem Strich rechnen die Fondsexperten für China mit einem Wachstum von 6,5 Prozent in diesem und 6,3 Prozent im kommenden Jahr.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

Für Sean Taylor, CIO für den asiatisch-pazifischen Raum bei der DWS, wird Chinas Volkswirtschaft ohne gravierende Blessuren aus dem Handelskonflikt mit den USA hervorgehen. Chinesische Aktien seien nach dem Kursrückgang der vergangenen Monate im historischen Vergleich zwar noch immer nicht billig, allerdings erscheine die Bewertung mittlerweile zumindest wieder vernünftig.

„US-Präsident Donald Trump dürfte angesichts der bevorstehenden Halbzeitwahlen zwar eher früher als später Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 500 Milliarden Dollar verhängen“, sagt Taylor. Auf globale Fünfjahressicht halte er es aber für wahrscheinlich, dass US-Unternehmen stärker auf den chinesischen Markt angewiesen seien als Chinas Unternehmen auf den US-Markt.

Handel innerhalb Asiens dürfte intensiver werden

Darüber hinaus werde der Handelskonflikt dafür sorgen, dass die chinesische Regierung die Binnennachfrage noch stärker ankurbeln und das Seidenstraßen-Projekt beschleunigt vorantreiben werde. „Schließlich wird das Land auch verbesserte Beziehungen zu anderen asiatischen Staaten anstreben, was zu einem verstärkten Handel innerhalb der Region führen dürfte“, so Taylor. Von dieser Entwicklung sollten seiner Ansicht nach besonders die Mitglieder der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) profitieren, zu der unter anderem Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam gehören. Eine Blase am chinesischen Häusermarkt vermag der CIO für die asiatisch-pazifische Region nicht zu erkennen. Vielmehr gebe es in dem Land mittlerweile hochqualitative Immobilienkredite.

Chinesische Regierung hat kein Interesse an Renminbi-Abwertung

Unter dem Strich rechnet Taylor für die chinesische Volkswirtschaft weiter mit einem Wachstum von 6,5 Prozent in diesem und 6,3 Prozent im kommenden Jahr. Mit Blick auf den Wechselkurs des Renminbi zum Dollar erwartet er auf Sicht von einem Jahr zwar ein Nachgeben der chinesischen Landeswährung bis in den Bereich von 7 Renminbi. Eine Abwertung aufgrund des Handelskonflikts mit den USA sieht er jedoch nicht. „China versucht nach wie vor, langfristig angelegte Reformen durchzuführen und benötigt vor diesem Hintergrund eine stabile Landeswährung“, sagt Taylor.

Starke Gewinndynamik stützt chinesischen Aktienmarkt

Chinesische Aktien seien trotz der Kursrückgänge in den zurückliegenden Monaten zwar noch nicht billig, aber mittlerweile zumindest wieder vernünftig bewertet. Strategisch sei vor diesem Hintergrund die Auswahl der richtigen Branchen entscheidend. „Wir mögen weiterhin Aktien aus der New Economy und den Sektoren Healthcare, Bildung, Tourismus sowie Lifestyle“, so der Chefanlagestratege für die asiatisch-pazifische Region. Stützend wirke sich auch die Gewinnentwicklung bei den Unternehmen auf den chinesischen Aktienmarkt aus, wobei in diesem Jahr mit einem Plus von 15 Prozent zu rechnen sei und im kommenden Jahr mit einer Zunahme um 15 bis 16 Prozent. „Diese Zahlen sind ziemlich beeindruckend und lassen sich in anderen Märkten nicht finden“, so Taylor.

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