„Bei nachhaltigem Investieren neben der sozialen und ökologischen auch auf die ökonomische Rendite achten“

  • Prof. Dr. Maximilian Gege
  • B.A.U.M. Fair Future Fonds

FRANKFURT – Im Oktober 2018 aufgelegt, kommt der B.A.U.M. Fair Future Fonds auf eine beachtliche Erfolgsbilanz. Aufgrund der guten Performance in 2019 konnten aus der Performance Fee 100.000 Euro für weltweite soziale Kinderprojekte gespendet werden. Initiator Prof. Dr. Maximilian Gege erklärt das Konzept.

HEDGEWORK: Herr Professor Gege, Sie haben einen Teil der Performance Fee des B.A.U.M. Fair Future Fonds an soziale Kinderprojekte gespendet und damit Aufsehen erregt. Welcher Geldbetrag wurde insgesamt gespendet und welche Projekte werden damit beispielhaft gefördert?

Prof. Maximilian Gege: Insgesamt konnten wir dieses Jahr aus der Performance Fee des B.A.U.M. Fair Future Fonds 100.000 Euro für weltweite soziale Kinderprojekte spenden. Mit den Organisationen hinter den Sozialprojekten arbeiten wir bereits geraume Zeit zusammen, sodass die Gelder schnell und unkompliziert genau dort bedürftigen Kindern zukommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Beispielsweise haben wir mit 15.000 Euro eine wohltätige Organisation gefördert, die sich um benachteiligte Maya-Kinder im Hochland von Guatemala kümmert. Konkret bekommen diese hilfsbedürftigen Kinder die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, die spanische Sprache zu erlernen und erhalten darüber hinaus gesundheitliche Versorgung und jeden Tag Lebensmittelmittel. Neben dem Guatemala-Projekt leisten wir auch Spendenhilfe für Kinder in den Slums von Nairobi, für Straßenkinder in Chile, für Kinder in Südindien, die in Steinbrüchen arbeiten müssen, aber auch für die „Klinik-Clowns“ in Hamburg, um nur einige Beispiele zu nennen.

HEDGEWORK: Die Spende wurde der Performance Fee des Fonds entnommen. Wie legt der Fonds an?

Prof. Gege: Der B.A.U.M. Fair Future Fonds ist ein globaler Aktienfonds mit einem konsequent nachhaltigen Portfolio. Das Anlageuniversum umfasst primär kleine und mittelständische Unternehmen mit einer klar nachhaltigen Unternehmensstrategie und zukunftsfähigen Geschäftsmodellen. Daher investiert der B.A.U.M. Fair Future Fonds ausschließlich in Aktien von Unternehmen, die Ressourcen so sorgsam und schonend einsetzen, dass die Ökosysteme der Erde nicht geschädigt werden und ihre natürliche Regenerationsfähigkeit erhalten bleibt.

HEDGEWORK: Wie werden die infrage kommenden Aktien ausgewählt?

Prof. Gege: Jeden infrage kommenden Aktien-Emittenten unterziehen wir vor der Aufnahme in das Anlageuniversum einem strengen Analyseprozess. Für diese sozial-ökologische Unternehmensbewertung nutzen wir ein von Green Growth Futura eigens entwickeltes Bewertungsverfahren, das sich am Deutschen Nachhaltigkeitskodex orientiert. Anhand der detaillierten Ergebnisse unseres Prüfungsprozesses können wir eine exakte Aussage über den Nachhaltigkeitsstatus des Unternehmens machen. Das Besondere: Neben einer Reihe von Ausschlusskriterien, wie etwa fossile Brennstoffe, Kernenergie und Rüstungsgüter, berücksichtigen wir bei der Unternehmensbewertung auch Positivkriterien, zum Beispiel nachhaltige Mobilität und Infrastruktur, Ressourcen- und Energieeffizienz, Biodiversität und Klimaschutz. Dabei schließen wir im Gegensatz zu vielen anderen, vermeintlich nachhaltigen Fonds Greenwashing jeglicher Art konsequent und glaubwürdig aus.

HEDGEWORK: Und wer wacht darüber, dass der Fonds die Richtlinien einhält?

Prof. Gege: Die finale Entscheidung über das Anlageuniversum des B.A.U.M. Fair Future Fonds obliegt ausschließlich dem Nachhaltigkeitsbeirat, der sich aus ausgewiesenen Nachhaltigkeitsexperten zusammensetzt und unabhängig und transparent über die Aufnahme oder Ablehnung der einzelnen Aktien-Emittenten entscheidet. Zu den Mitgliedern des Nachhaltigkeitsbeirats gehören unter anderem Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Club of Rome), Prof. Dr. Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Dr. Monika Griefahn (Gründungsmitglied Greenpeace Deutschland) sowie Alexander Porschke (1. Vorsitzender NABU Hamburg).

HEDGEWORK: Wie lange ist der Fonds schon am Markt und wie hat er bislang abgeschnitten?

Prof. Gege: Der B.A.U.M. Fair Future Fonds wurde im Oktober 2018 aufgelegt und erreichte im abgelaufenen Jahr eine Performance von mehr als 18 Prozent. Aufgrund der erzielten Rendite von mehr als 6 Prozent hat der Fonds im abgelaufenen Jahr die „Hurdle Rate“ übertroffen und dadurch eine Performance Fee „verdient“, mit der wir die Spenden für die sozialen Kinderprojekte finanziert haben. Im direkten Vergleich zu den gängigen Benchmarks und vielen anderen nachhaltigen Aktienfonds für Small- und Midcaps weist der B.A.U.M. Fair Future Fonds eine bessere Wertentwicklung auf, übrigens auch verglichen mit vielen nicht-nachhaltigen Small- und Midcap-Fonds.

HEDGEWORK: Wie hat sich die Corona-Krise auf den Fonds ausgewirkt?

Prof. Gege: Die Corona-Krise hat die globalen Aktienmärkte hart getroffen, in der Folge fielen viele Aktienkurse in den Keller. Der B.A.U.M. Fair Future Fonds ist bei dieser immer noch nachwirkenden Baisse vergleichsweise glimpflich davongekommen, die Talsohle scheint durchschritten und seit Kurzem hat die Performance wieder Fahrt aufgenommen. Doch auch wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt vorsichtig optimistisch sind, kann heute niemand die wirtschaftlichen Folgen der globalen Corona-Krise in ihrer Gesamtheit abschätzen.

HEDGEWORK: Können Sie sagen, ob es speziell in der gegenwärtigen Krise von Vorteil ist, in nachhaltige Aktien oder Anleihen zu investieren?

Prof. Gege: Wenn man das Thema Nachhaltigkeit als Investor wirklich ernst nimmt, dann sollten nachhaltige Aktien und Anleihen grundsätzlich und zu jedem Zeitpunkt das Schwergewicht im Portfolio bilden. Nicht nur wegen des guten Gewissens, also der sozialen und ökologischen Rendite, sondern auch wegen der ökonomischen Rendite, die bei bemerkenswert vielen nachhaltigen Finanzanlagen besser ausfällt als bei vergleichbaren nicht-nachhaltigen Produkten. Gerade die aktuelle Corona-Krise zeigt, dass sich glaubwürdig nachhaltige Investments als ausgesprochen robust und weniger anfällig erweisen. Der B.A.U.M. Fair Future Fonds ist das beste Beispiel hierfür.

Hintergrund:
Der B.A.U.M. Fair Future Fonds ist ein globaler Aktienfonds mit einem konsequent nachhaltigen Portfolio. Das Anlageuniversum umfasst primär kleine und mittelständische Unternehmen mit einer klar nachhaltigen Unternehmensstrategie und zukunftsfähigen Geschäftsmodellen, die vorab sorgfältig geprüft und bewertet wurden.

Prof. Dr. Maximilian Gege ist Gründungsmitglied und Vorsitzender von B.A.U.M. e.V, sowie Gründer der Green Growth Futura (GGF) und Initiator des B.A.U.M. Fair Future Fonds. Er bekleidet zahlreiche Funktionen in Beiräten und Jurys. Seit 2001 ist er Honorarprofessor an der Leuphana Universität Lüneburg.

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