AXA IM: Ein Happy-End für Anleihen-Investoren ist möglich

FRANKFURT — Nach Einschätzung von Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, können sich Anleihe-Investoren womöglich auf eine Happy-End zum Jahresschluss freuen. So seien Schuldtitel aus den Schwellenländer nunmehr so günstig wie seit 2010 nicht mehr. Gleichzeitig sei die Zinsstrukturkurve außerhalb der USA überwiegend positiv. 


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

Für Anleihe-Investoren wird es noch vor Jahresende einige interessante Gelegenheiten geben, in Unternehmensanleihen zu investieren. Diese Ansicht vertritt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers: „Die Aussichten sind aus makroökonomischer Sicht nach wie vor sehr positiv. Allerdings ist das Vertrauen der Anleger erschüttert.“

Dieses Jahr bislang enttäuschend

Viel Grund zum Jubeln habe es auf dem Fixed-Income-Markt dieses Jahr noch nicht gegeben. Die Performance der meisten Anlageklassen sei 2018 eher enttäuschend gewesen. Dies zeigt sich – insbesondere in Europa – an schwächeren Konjunkturdaten im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem habe die Regierungsbildung in Italien ungewisse wirtschaftliche Impulse mit sich gebracht, was die Volatilität erhöhe. Allerdings hätten diese Märkte dadurch ein höheres Potenzial auf Kurssteigerungen als andere Märkte.

„Die Zuversicht der Anleger hängt am meisten von den aktuellen Gesprächen zu Handel und Protektionismus mit den Vereinigten Staaten ab“, meint der Experte. Zölle auf Importe in einer Reihe von Ländern der Welt seien schlecht für das Wirtschaftswachstum und führten zu einem Anstieg der Inflation. Diese Entwicklung zeige sich in den Wirtschaftsdaten jedoch noch nicht. Das wiederum sei hilfreich für die Kreditmärkte: „In Bezug auf die Bewertungen haben wir seit Jahresbeginn breite und ziemlich konstante Credit Spreads gesehen. Sie sind jetzt wieder auf dem Niveau, das zuletzt in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 erreicht wurde. Historisch gesehen sind sie noch nicht günstig, aber sicherlich günstiger als zu Beginn des Jahres“, sagt Iggo.

Auf den High-Yield-Märkten lässt sich diese Entwicklung nicht nachvollziehen. Sie sind in den USA in etwa auf gleichem Niveau geblieben, die größte Verbilligung gab es in Schwellenländern. „Eine Reihe von Ländern, darunter Argentinien und die Türkei, musste ihre Zinssätze erhöhen. Zusätzlich gab es Kapitalabflüsse aus den Anleihefonds der Schwellenländer. Das hat dazu geführt, dass Emerging Market Bonds zurzeit auf dem billigsten Niveau seit 2010 sind“, erklärt der Fixed-Income-Spezialist.

Chancen für Anleger

Die Stimmungslage sei derzeit eher negativ. „Eine Verbesserung der Wirtschaftsdaten ist notwendig. Wir brauchen Fortschritte bezüglich der Handelspolitik der USA. Aber es entwickeln sich auch Chancen auf den Anleihemärkten“, so Iggo. Er erwartet weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Zugleich geht er nicht von einer Veränderung der Zinssätze in Europa oder anderswo aus. Die Renditen könnten demnach etwas steigen.

Chris Iggo betrachtet auch die Zinskurve in den USA mit großem Interesse. Diese befindet sich weiter in einer Abflachung, sodass sich beispielsweise die Renditen von zwei- und zehnjährigen Anleihen inzwischen nur noch um 0,35 Prozent unterscheiden. „Typischerweise ist das ein Indikator für langsames Wirtschaftswachstum und vielleicht ein Frühindikator für eine Rezession. Letztere sehe ich dieses Jahr noch nicht kommen, aber es ist etwas zu beobachten“, sagt der Experte.

Die Zinsstrukturkurve im Rest der Welt ist überwiegend positiv, was ein gutes Zeichen für das globale Wirtschaftswachstum sei. Laut Iggo gibt dies Investoren die Möglichkeit, ihre Duration zu erhöhen, sich auf der Zinskurve zu bewegen und hohe Renditen zu erzielen.

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