Absolute Return – einfache Strategien für schwierige Zeiten?

  • Dr. Peter König
  • Managing Partner
  • delta management consulting

WIESBADEN — Mit ‚Absolute Return‘-Strategien soll eine feste und damit möglichst von Marktschwankungen unabhängige Rendite erzielt werden, so Peter König Managing Partner bei delta management consulting. Aber so einfach die Zielvorgabe erscheint, so komplex ist die Identifikation robuster Strategien.


Ab hier folgt die unredigierte Mitteilung des Emittenten:

Der Investment Consultant Delta Management Consulting aus Wiesbaden hat zum Thema Absolute Return eine Befragung von im deutschen Markt vertretenen Asset Managern durchgeführt. An der Studie haben 47 Asset Manager mit 105 Strategien teilgenommen. Diese Manager bieten die gesamte denkbare Bandbreite von Strategietypen an, von ‚Multi-Asset‘ über marktneutrale Faktorstrategien bis zu internationalen Fixed Income-Mandaten. Über die drei Jahre 2016-18 betrug die durchschnittliche Rendite aller Strategien +1,5% p.a., insgesamt lagen die Renditen kumuliert zwischen -17% und +24%. Im schwierigen Jahr 2018 wiesen 87% der Strategien eine negative Wertentwicklung auf, die durchschnittliche Rendite betrug in diesem Jahr -3,4%.

Insofern sagt die Bezeichnung ‚Absolute Return‘ alleine absolut nichts über die Kennzahlen einer Strategie aus, angesichts der Bandbreite der Ergebnisse im Universum wird er sogar zu einem Begriff ohne Inhalt. Die von den Asset Managern angegebenen Strategiebeschreibungen wie ‚Multi-Asset‘ oder ‚Aktien marktneutral‘ lassen rein statistisch auch keine Rückschlüsse auf die Performance-Ergebnisse zu, ebenso hat die Bezeichnung ‚benchmarkfrei‘ keine Aussagekraft. Die Praxis ist wohl zumeist so, dass verschiedenste Strategien von ihren Markt-Benchmarks ‚befreit‘ oder mit Cash-Benchmarks versehen und dann unter ‚Absolute Return‘ eingeordnet werden. Daraus alleine lässt sich aber aus Investorensicht leider keine Marktunabhängigkeit ableiten.

Lediglich die historischen Volatilitäten erlauben eine Einteilung in offensive und defensive Strategien. Eine Klassifizierung kann so vorgenommen werden, dass defensive Strategien Zielrenditen bis 3% und Volatilitäten auch bis 3% haben, und offensive Strategien Zielrenditen und Volatilitäten oberhalb 4%. Die defensiven Strategien erreichten dann im betrachteten Zeitraum auch ihre Zielrenditen, während bei den offensiven Strategien dies im Durchschnitt – vor allem aufgrund der Entwicklung in 2018 – nicht der Fall war.

Geht man heute davon aus, dass die nähere Zukunft an den Kapitalmärkten von wechselhaften Entwicklungen geprägt sein kann, dann wird es nicht ausreichen, einfach auf Diversifikation zu setzen. Es wird vielmehr darauf ankommen, stabile Strategien zu selektieren, bei denen Zielrenditen, Volatilität und andere wesentliche Parameter wie die Marktabhängigkeit im Einklang stehen. Ein Teil der betrachteten Strategien erwies sich auch als robust und erfolgreich, es sind aber detaillierte Analysen der Anlagekonzepte notwendig, um diese zu identifizieren. Einfach ist dies keinesfalls, aber angesichts der Unterschiede bei den Ergebnissen von über 40% in der Rendite über die letzten drei Jahre kann dies sich doch als lohnenswert erweisen.

Die DCM-Marktstudie „Absolute Return – einfache Strategien für schwierige Zeiten?“ steht hier zum Download bereit

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